Früher hat die Hardware im eigenen PC für Game-Aufnahmen noch gereicht, heute übernimmt diese Aufgabe für etwas ambitioniertere Ansprüche eine Capture Card (die gleichzeitig auch mit Konsolen kompatibel ist). Damit kannst Du sowohl Inhalte zu beliebten Gaming-Plattformen wie Twitch oder YouTube Gaming streamen als auch auf Deinen PC aufnehmen und später bearbeiten. Aber: Welche Capture Card solltest Du dir kaufen?
Wir haben getestet!
Um diese Frage zu beantworten, haben wir uns beliebte Capture Cards für die Konsolen Xbox 360 und Xbox One sowie PlayStation 4 und Nintendo 3DS angeschaut. Das heißt nicht, dass diese Karten auf diese Geräte limitiert sind, wir hatten für unseren Test jedoch nur die genannte Hardware zur Verfügung. Es handelt sich um die vier unserer Meinung nach besten Karten, mit denen Du Dein Game in annähernd perfekter Video-Qualität mit Deinen Zuschauern teilen kannst.
Alle Karten wurden von uns eigenhändig getestet. Die verschiedenen Testkriterien (wie die maximale Bitrate für Streams, der Preis, die Systemvoraussetzungen für Deinen PC oder die maximale Bildwiederholrate) werden unterschiedlich stark gewichtet. Am Ende ergibt sich durch diese objektiven Testkriterien ein schlüssiges Gesamtbild, das Dir bei der Auswahl einer Capture Card für Xbox One, 3DS, PS4 & Co. helfen sollte.
Hast du es eilig, wirfst Du einfach einen Blick auf die folgende Tabelle. Im Anschluss nehmen wir die verschiedenen Karten noch einmal genauer unter die Lupe.
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Gewichtung |
Elgato Game Capture HD60 | Razer Ripsaw | AVerMedia LGP LITE | Hauppauge HD PVR 2 |
Max. Auflösung |
10 % | 1080p | 1080p | 1080p | 1080p |
Max. FPS |
10 % | 60 | 60 | 30 | 60 |
USB |
7 % | 2.0 | 3.0 | 2.0 | 2.0 |
Max. Bitrate |
7 % | 40 Mbit/s | 60 Mbit/s | 16Mbit/s | 14 Mbit/s |
Encoding |
2 % | H.264 | H.264 | H.264 | H.264 |
XBOX ONE kompatibel |
7 % |
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PS4 kompatibel |
7 % |
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XBOX 360 kompatibel |
2 % |
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PS3 kompatibel |
2 % |
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| nicht ohne Umwege |
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Nintendo Switch kompatibel |
7 % |
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Wii U kompatibel |
2 % |
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Systemvorraussetzungen |
5 % | > i5 2 Ghz | > i5 3.1Ghz | > Intel Core 2 Dou 2.8Ghz | > 3Ghz SingleCore / 2Ghz MultiCore; 512MB RAM |
Extern |
5 % |
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Lieferumfang |
5 % | lgato Game Capture HD60; USB 2.0-Kabel; HDMI-Kabel | Razer Ripsaw game capture card; USB 3.0 Kabel; HDMI Kabel; Komponenten AV Kabel; Komponenten AV Multi Kabel; 3.5 mm Audio Kabel | LGP Lite; Mini USB Kabel | Netzteil, 6 V / 1,6 A; USB-Anschlusskabel; HDMI-Kabel; Component-Video Kabel für PS3®; Hauppauge Component-Video Adapterkabel |
Software incl. |
5 % | Game Capture HD | Razer Cortex Gamecaster Pro | RECentral | Hauppauge Capture |
Audio Input |
5 % | 3.5mm | 2x 3.5mm | 3.5mm |
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Special features (ignoriert) |
5 % | Flashback recording; Multi-Track recording; |
| "Hot Button" zum direkten Starten einer Aufnahme |
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Preis |
7 % | ca. 160€ | ca. 145€ | ca. 70€ | ca. 160€ |
Gesamtbewertung |
100 % |
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Mehr Infos zu Elgato Game Capture HD60 | Mehr Infos zu Razer Ripsaw | Mehr Infos zu AVerMedia LGP LITE | Mehr Infos zu Hauppauge HD PVR 2 |
Gemeinsamkeiten aller Capture Cards
Vorweg gehen wir auf einige Merkmale ein, die sich jede Capture Card in unserem Test teilt. Beispielsweise wirst Du keine Inhalte in 4K-Auflösung streamen können, da die maximale Auflösung immer auf 1080p begrenzt ist. Schlimm ist das in der heutigen Zeit noch nicht, da die meisten Internetleitungen für 4K-Streams mit hoher Bitrate ohnehin nicht geeignet sind. PS4Pro, Xbox Scorpio und Gaming-PCs kommen jedoch langsam in die Nähe konstanter 4K-Auflösungen, die Capture Cards werden also sicher bald nachziehen.
Das Encoding aller Inhalte findet außerdem in H.264 statt, obwohl das deutlich verbesserte H.265 bereits zur Verfügung steht. Schuld sind daran die meisten Webbrowser, die noch kein H.265 unterstützen, und auch andere Hardware ist dafür noch Mangelware. Und noch eine letzte Gemeinsamkeit gibt es: Du packst die Capture Card aus, schließt sie an Xbox 360, PS4, 3DSoder in einigen Fällen auch Hardware wie die Wii U an und kannst sofort loslegen. Es handelt sich nicht um komplizierte Technik, die erste stundenlang installiert und eingerichtet werden will. Stehst Du mit Technik normalerweise auf dem Kriegsfuß, wirst Du mit diesen Karten trotzdem umgehen und Dein Video ins Netz stellen können.
Elgato Game Capture HD60: teuer, aber gut!
Diese beliebte Capture Card sorgt dank 1080p-Auflösung und maximal 60 fps für eine butterweiche Übertragung auf Twitch & Co. Die Systemvoraussetzungen halten sich mit einem Core i5 mit mindestens 2,0 GHz noch im Rahmen, auch ältere PCs sollten also mit der Capture Card klarkommen. Kompatibel ist die Elgato Game Capture HD60 mit Xbox One und Xbox 360 sowie PS4, 3DS und auch Wii U beispielsweise. Für die PS3 gibt es hingegen keine Unterstützung mehr. Die maximale Bitrate fällt mit 40 Mbit/s außerdem erfreulich hoch aus, sodass die hohe Auflösung nicht im Pixelmatsch endet. Stellst Du Video-Qualität über alles andere, ist diese Capture Card eine gute Wahl.
Der USB 2.0-Anschluss ist heute eventuell etwas veraltet, für ein flüssiges Erlebnis bei der genannten Bitrate reicht er aber noch aus. Streamen direkt zu Twitch oder YouTube Gaming sowie weitere Plattformen kannst Du direkt ohne Umwege und auch die Integration von Webcam-Bildern für Let's Plays oder ähnliche Streams sind kein Problem. Elgato liefert außerdem die passende Software mit, um Deinen Stream unter Kontrolle zu behalten oder Aufnahmen nachträglich zu bearbeiten. Zwei Audiospuren sind ebenfalls machbar, um etwa Dein Game in bester Tonqualität inklusive Deines Kommentars zu übertragen.
AVerMedia LGP LITE: die Lösung für kleinere Geldbeutel
Den größten Nachteil dieser Capture Card nehmen wir gleich vorweg: Dein Game kann maximal in 30 fps aufgezeichnet werden, was sich natürlich negativ auf die Video-Qualität auswirkt. Die meisten Casual-Gamer werden in einem Stream eventuell jedoch gar nicht bemerken, ob Deine Xbox One oder PS4 in 30 oder 60 fps streamt. Hier kommt es ein wenig auf Deine Zielgruppe an: Für gelegentliche Streams und Aufnahmen reicht die AVerMedia LGP LITE sicherlich aus und Du sparst viel Geld im Vergleich zu den anderen Karten in unserem Test.
Die Bitrate von maximal 16 Mbit/s wirkt auf den ersten Blick etwas schwach, für die genannten 30 fps reicht es für ein angenehm ruhiges Bild ohne störende Pixelartefakte aber aus. Möchtest Du nicht nur von Xbox One, PS4 oder 3DS streamen, sondern hast auch eine PS3 im Portfolio, musst Du außerdem ein wenig basteln. Ohne Umwege ist der direkt Support der Plattform nämlich nicht möglich. Ein älterer Core 2 Duo mit 2,8 GHz reicht aus, um die AVerMedia LGP LITE zu betreiben, womit es sich um die Capture Card mit den niedrigsten Anforderungen im Test handelt. Steht Video-Qualität bei Dir nicht über allem, kannst Du dir diese Capture Card daher ruhig ansehen.
Razer Ripsaw: besser geht es derzeit nicht!
Ein kleines Nonplusultra hat Razer mit der Capture Card Ripsaw im Angebot. Dein Game streamst Du damit in 1080p bei schön flüssigen 60 fps ins Netz. Die enorme maximale Bitrate von 60 Mbit/s sorgt außerdem für eine hervorragende Bildqualität. Damit der arme USB-Port die Datenflut auch bewältigen kann, spendiert Razer dieser Capture Card einen USB-Anschluss in Version 3.0 und damit wesentlich höhere Datenübertragungsraten. Mit Xbox One, PS4, 3DS & Co. ist die Ripsaw problemlos kompatibel - und sogar mit der PS3, was eventuell einen großen Vorteil gegenüber anderen Karten für Dich bedeutet.
Um die technische Opulenz umzusetzen, ist allerdings ein PC mit einem Core i5 mit mindestens 3,1 GHz Taktfrequenz notwendig - Qualität hat eben ihren Preis. Am Preis der Capture Card selbst merkt man das zum Glück nicht, preislich bewegt sich das Gerät nur im Mittelfeld. Außerdem stattet der Hersteller das Gerät mit allem aus, was für eine schnelle Einrichtung notwendig ist: Alle Anschlüsse sind farblich markiert, um Verwechslungsgefahr zu vermeiden. Schritt-für-Schritt-Ratgeber zeigen Dir online außerdem, wie Du mit der Capture Card umgehst. Legst Du Wert auf hohe Qualität, ist die Razer Ripsaw eine tolle Wahl!
Hauppauge HD PVR 2: Mittelklasse zum hohen Preis
In einer technisch sehr ähnlichen Klasse zur Razer Ripsaw spielt diese Capture Card von Hauppauge. Auch hier gibt es 1080p bei 60 fps geboten, allerdings findet die Übertragung nur via USB 2.0 statt. Durch die maximale Bitrate von 14 Mbit/s ist das aber kein großes Problem. Jene geringe Bitrate ist dann auch gleich die größte Schwäche der Capture Card. Legst Du auf Video-Qualität einen besonders hohen Wert, bist Du mit Razers Angebote wahrscheinlich besser beraten. Der durchschnittliche Streamer sollte aber keinen großen Unterschied bemerken.
Schön: Die Hauppauge HD PVR 2 ist auch mit der PS3 kompatibel. Dazu gibt es die üblichen Verdächtigen von PS4 über Xbox One bis zu Nintendo 3DS. Die Systemanforderungen fallen außerdem sehr lasch aus, selbst mit einem hoffnungslos veralteten PC solltest Du diese Karte nutzen können. Eigene Logos oder Webcam-Streams kannst Du ebenfalls in den Stream integrieren, ohne dafür ein Technikmagier sein zu müssen. Du kannst auch einfach Videos aufnehmen und später bearbeiten, gegen den direkten Stream zu Twitch und anderen Plattformen spricht aber ebenfalls nichts. Eine gute, wenn auch etwas überteuerte Wahl.
Fazit
Insgesamt empfehlen wir aufgrund der Testergebnisse die Razer Ripsaw Capture Card. 1080p bei 60 fps stellen das derzeitige Optimum der Video-Qualität dar, als einzige Karte im Test bietet sie außerdem einen USB 3.0-Port. Alle wichtigen Konsolen von PS4 über Xbox One bis 3DS werden unterstützt. Preislich sprengt sie trotz der technischen Finesse nicht den üblichen Rahmen von etwa 150 Euro - und die höchste maximale Bitrate im Test liefert sie auch, wodurch 1080p-Aufnahmen von Deinem Lieblings-Game angenehm klar erscheinen und weniger Pixelartefakte das Bild verzieren. Hast Du hohe Ansprüche, greifst Du daher zur Razer Ripsaw - wenngleich Du mit den anderen Capture Cards aus unserem Test sicher auch Spaß haben wirst.